Linus Volkmann heimweh to hell

Linus Volkmann heimweh to hell
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heimweh to hell Kleinteilige Liebe, großflächiger Hass In dem neuen... mehr
"Linus Volkmann heimweh to hell"

heimweh to hell


Kleinteilige Liebe, großflächiger Hass

In dem neuen Geschichtenband »heimweh to hell« von Linus Volkmann geht es absolut hoch her. Protagonisten wie das hemdsärmelige Sensibelchen King Cobra sind sauer auf den Staat und auf ihre autonomen Freunde, die, statt den Bauwagenplatz zu verteidigen, sich nur mit ihren Kontaktbeamten abklatschen. Verdammte Kronzeugenregelung!

Mit dabei auch wieder: das Schicksal der Vorzeige-Nerds Robbe und Bürzel. Es geht ihnen nicht gut, sie wollen wen küssen oder sich sonstwie dem Druck der Gesellschaft beugen, in Liebe sein zu müssen. »Robbe und Bürzel sind Streber, Nichtraucher, Nichttrinker, gehen auf die Trekkie-Convention, spielen Rollenspiele und benehmen sich gestört, wenn mal eine Frau auftaucht.« (Detlef Kuhlbrodt / taz)

Zu guter Letzt sorgen auch die alten Helden super-lupo und pauli wieder für melodramatische Action – Popliteratur, bei der alle anderen einpacken müssen!


Die Presse

»Locker karikiert Linus Volkmann die subkulturelle Welt, mit sicherem Gespür für markante Dialoge.« (Frankfurter Rundschau-online)

»Die Kurzgeschichten von Popliterat Linus Volkmann handeln von skurrilen Gestalten, die sich tapfer durch ihren chaotischen Alltag schlagen.« (Young Miss)

»Absolut empfehlenswert, eigentlich das Weihnachtsgeschenk für Leute die keine Bücher mögen ...« (Grow)

»Wie dieses beherzte Jonglieren mit Klischees, Trivialität, platten popkulturellen Gemeinplätzen und deren gleichzeitiger Demaskierung trotz aller Illusionlosigkeit so leichtfüßig daher getrabt kommt, das soll erst mal einer nachmachen.« (Fm4.orf.at)


Inhaltsverzeichnis

• prolog
• tiere suchen dein zuhause
• generation cobra
• on the run – sieben tage unterwegs mit king cobra
• school’s out – zwei tage unterwegs mit king cobras kleiner schwester
• robbe vs. bürzel
• geburtstag bei thorsten
• epilog
• es könnte trost geben


Leseprobe

auszug aus »king cobra möchte (wen) knüppeln:

»mensch kinners, ich muss auslösung haben«, dachte king cobra, der ein meter neunzig große, boyishe romantic-punk. er beugte sich runter zu seinem kühlschrank. darin befände sich noch eine bierdose – diese hochinteressante information hatte ihm sein mitbewohner vor einer woche mal per sms geschickt.

king cobra erinnerte sich schmunzelnd, wie und wann ihn jene nachricht erreicht hatte. er hatte damals nämlich gerade mit gitta sack ein sms-feuerwerk abgebrannt und hielt alles, was sich an text vor seinen kleinen augen abspielte, für einen sexuellen schlüsselreiz. und so kam er nicht umhin, in wallung zu geraten, als folgendes im display seines handys zu lesen stand: »achtung, eine einsame dose wartet hier auf dich. ihr ist sehr kalt. du solltest sie beizeiten wegknüppeln.« – »aber immer doch, du«, haute king cobra unter tränen mit seinen viel zu großen fingern in die viel zu kleinen tasten. danach winkte er ein taxi zu sich ran. gitta sack war fällig, dachte er. aber so was von.

gitta, eine junge frau aus der hausbesetzer-szene von hanau, staunte nicht schlecht, als cobra aus einem taxi vor ihre füße fiel. king cobra konnte schlecht sprechen und kam erst nicht richtig in tritt, denn der chauffeur bestand darauf, ein autogramm zu bekommen. oder wenigstens geld. eigentlich nur letzteres. scheiße, aber toll. er bezahlte das fahrende scheusal, und das fuhr weg.

king cobra packte dann, nachdem das taxi in der fluchtlinie der straße mit dem endlosen horizont verschmolzen war, gitta sack so zärtlich wie tausend schmetterlinge in ihre dreadlocks. sie fühlten sich fest und klebrig an. »das ist schon ein guter mann«, dachte sie. »das ist schon das vorspiel«, dachte er. und sagte: »i’ve got two tickets to paradise.« daraufhin wieder sie, nachdem sie sich minutenlang die lippen gebleckt hatte: »dann wollen wir die mal entwerten, was?« king cobra und gitta sack bauten sich ein kleines nest in dem bauwagen, den sie vor dem besetzten haus in der metzgerstraße geparkt hatte. ein nest aus hunden mit halstüchern, deren warme, pulsierende, ja, bellende körper eine geborgenheit schufen, die in der kalten warenwelt des kapitalismus so schon lange nicht mehr denkbar war. king cobra und gitta sack vereinigten sich jaulend auf diesem zuckenden berg, nur zugedeckt von ihren gefühlen füreinander und ihrer sammlung der letzten 15 trust-jahrgänge. sie duftete nach loulou-parfum. eigentlich ungewöhnlich für dieses zerrauchte autonomen-szenario hier. king cobra keuchte: »du bist doch kein zivil-bulle, gitta?« – sie fragte genauso schreiend wie beleidigt: »wie kommst du denn jetzt auf den quatsch?« – »ich meine, weil du überhaupt nicht nach rauch riechst. sondern nach douglas.« – »hey, ich hasse doch nur die gesellschaft, nicht das traumland der guten düfte.« – alles klar. und beide beendeten den akt synchron – im triumphzug ihrer jungen, sehnigen, biergestählten körper.
[...]

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