Niels Seibert Vergessene Proteste

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Niels Seibert stellt Proteste aus der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von Mitte der... mehr
"Niels Seibert Vergessene Proteste"

Niels Seibert stellt Proteste aus der Bundesrepublik Deutschland in der Zeit von Mitte der 1960er bis Mitte der 1980er Jahre vor. Schwerpunkt ist die Zeit des Anwachsens sowie der Fraktionierung der 68er-Studentenbewegung, in der neue Gruppen und Bewegungen entstanden, die an den Internationalismus der Studentenbewegung anknüpften. Diese Zeit, Ende der 1960er bis Anfang der 1970er, war von einer weltweiten Aufbruchstimmung geprägt. Auf allen Kontinenten revoltierten Menschen auf den Straßen, in Betrieben und an den Universitäten gegen die herrschenden Verhältnisse. Die politischen Aktivitäten, zu denen Niels Seibert recherchierte, sind vielfach in Vergessenheit geraten. Ausgewählt wurden Proteste der Studenten- und Internationalismusbewegung, die sich innerhalb der Themenbereiche Kolonialismus und Neokolonialismus, internationale Solidarität, bundesdeutsche Ausländerpolitik sowie Flucht und Asyl bewegen. Die politischen Aktionen und Kampagnen waren einerseits eine praktische Kritik an staatlicher Politik und hatten andererseits Einfluss auf politische Entscheidungen. In diesem Wechselverhältnis vermitteln sie sowohl etwas über die politischen Verhältnisse als auch über die Bewegungen dieser Zeit.


Einleitung

Auf dem Weg zur APO
Von der Nachkriegszeit zur Neuen Linken

Kick him out, Willy!
Der Tschombé-Besuch ( 1964)

Alte Themen, neue Protestformen
Der Film Africa Addio (1966)

Geschichtspolitische Denkmalsstürze
Die Wissmann-Statue (1967/68)

Tumulte auf der Buchmesse, der Strasse und im Gerichtssaal
Die Friedenspreisverleihung an Leopold Senghor (1968)

Aktionärsversammlungen und eine Bombe
Die Cabora Bassa-Kampagne und Blohm+Voss (1969-1974)

Bewegung aus den USA
Black Panthers und Angela Davis (1966-1972)

Gegen Militär und Vietnamkrieg
GI-Widerstand, Desertion und Fluchthilfe (1966-1972)

Exkurs: Gesetze gegen Ausländer
Neues Ausländergesetz und ein alternativer Gesetzentwurf (1965-1972)

Gegen Beihilfe zu Folter und Mord
Abschiebungen in den Iran (1969)

Hetze gegen arabische Student/innen
Das Verbot von GUPS und GUPA und die Massenabschiebungen (1972)

Zerstörte Hoffnungen und Exil
Chile, Flucht und Asyl (1973-1979)

Ein staatlich betriebener Selbstmord
Cemal Altun und die Proteste gegen Auslieferungen in die Türkei (1983)

Anstelle eines Epilogs
Thesen zur Flüchtlingsfrage (1986)

Anhang
Abkürzungen
Quellen
Archive
Bücher und Broschüren
Zeitungen und Zeitschriften


"Seiberts Buch rückt einen weitgehend unbeachteten Teil linker Geschichte wieder ins Gedächtnis. Dem Band wäre auch deshalb Beachtung zu wünschen, weil es nicht zuletzt eine APO zeigt, die im 68er-Jubiläumsjahr ein ganz anderes Bild des Aufbruchs und seiner Folgen vermittelt, als jenes, das die veröffentlichte Meinung im Jahr 2008 dominiert."
Tom Strohschneider: Buchempfehlung. In Freitag 28 v. 11.07.2008

"Eigentlich scheint über 1968 alles gesagt. Daher mag auf den ersten Blick der Titel des von Niels Seibert im Unrast-Verlag erschienenen Buch irritieren. „Vergessene Proteste“, lautet die Überschrift über die kommentierte Dokumentensammlung von Aktivitäten im Internationalismus- und Antirassismusbereich der Jahre 1964-1983. Wer das gut lesbare Buch durch gearbeitet hat, wird den Titel sehr passend finden. ..."
Peter Nowak: Vergessene Geschichte. In: trend onlinezeitung, 7/8-08

"Der Autor arbeitet auf knapp 200 Seiten den Antirassismus der 68er auf und bezieht diese nahezu vergessene Geschichte auf politische Debatten der Gegenwart. Das macht die Lektüre ausgesprochen spannend. Der Band ist zudem reich bebildert und bietet eindruckvolles Material von der Bewegung. Auch deswegen liest sich "Vergessene Proteste" als Gegenerzählung zu den Schriften von Autoren wie Götz Aly."
Martin Rapp: Die andere Protestbewegung. In: taz.de, 14.09.2008

"Niels Seibert orientiert sich nicht an den gängigen Zeitmarken, sondern beleuchtet Internationalismus und Antirassismus in der Bundesrepublik von 1964 bis 1983. Dabei wird deutlich, dass migrantische Proteste oftmals Ursprung von später bekannten Bewegungen waren, von ersten begrenzten Regelverletzungen im Vorfeld von 1968 bis hin zum Frankfurter Häuserkampf ... Oftmals handelte es sich um sehr konkrete Unterstützungsaktionen, praktische Solidarität statt großer Publizität. "
Gottfried Oy: Reif fürs Museum? In: Contraste, September 2008

"Der Autor liefert einerseits einen Beitrag zur aktuellen „40 Jahre 1968“ Debatte, in dem er auf den hohen Stellenwert antikolonialer und internationalistischer Themen innerhalb der Neuen Linken verweist, er schreibt aber zugleich die Vorgeschichte der antirassistischen Aktivitäten der radikalen Linken."
Rezension von Jens Benicke. In grundrisse # 27. September 2008

"Das Buch besticht durch seine Fülle an Informationen und Geschichten vom Kampf der damaligen BRD-Linken gegen Rassismus. In diesem Sinne stellt es linke Geschichtsschreibung im besten Sinne des Wortes da: Es wird überhaupt erst das Bewusstsein für vergangene Auseinandersetzungen geschaffen, welches für heutige politisch Aktive wichtig ist."
Rezension von Gerald Whittle in iz3w, Nr. 310 - Januar / Februar 2009


Antirassismus vor der Wende. Rezension von Albert Zecheru in ZAG 53/2008, S. 30

"Seiberts Buch ist ein materialreicher Beweis dafür, dass es schon seit den 1960er Jahren auch in Deutschland insbesondere von MigrantInnen angestoßene Diskussionen über (zwar oft nur als »Nebenwiderspruch« benannten) Rassismus und Aktionen gegen rassistische Verhältnisse hier und weltweit gab. […] Die zum Teil bebilderten Beispiele lesen sich auch für damals noch nicht Beteiligte spannend wie Live-Reportagen."
Rezension von Cornelia Gunßer in: ILA

"Niels Seibert will mit »Vergessene Proteste« die Leerstelle in der Darstellung der Antira-Arbeit vor 1990 »ein wenig füllen«. Wie leer diese Stelle war, fällt einem erst bei der Lektüre richtig auf: die Proteste gegen die Ereignisse in Chile und Vietnam dürften geläufig sein, anders sieht es schon mit der Kampagne gegen den Cabora-Bassa-Staudamm in Mozambique, der Organisierung schwarzer GIs in bundesdeutschen Kasernen oder dem Namen Moise Tschombé aus. Dabei waren die radikalen Proteste gegen den Besuch des kongolesischen Ministerpräsidenten in Westdeutschland 1964 der »Beginn unserer Kulturrevolution«, wie Seibert Rudi Dutschke zitiert. (...)"
AL, arranca 39, Winter 2008/09, Seite 62

"Niels Seiberts Erinnerung der »vergessenen Proteste« schließt eine wichtige Lücke in der Aufarbeitung zeitgenössischer Bewegungsgeschichte und steht in vielerlei Hinsicht im Widerspruch zur herrschenden Geschichtsschreibung. Durch den Blick auf die Vor- oder Frühphase antirassistischer Bewegungen liefert das Buch zahlreiche Anregungen für die heutige politische Praxis, deren Proteste sich nach wie vor gegen Kolonialismus, Rassismus und die deutsche/europäisch

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