Gefühlte Geschichte und Kämpfe um Identität (Siegfried Jäger, Franz Januschek (Hg.))

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"Gefühlte Geschichte und Kämpfe um Identität (Siegfried Jäger, Franz Januschek (Hg.))"
Siegfried Jäger, Franz Januschek (Hg.)

Gefühlte Geschichte und Kämpfe um Identität

Edition DISS Bd. 1

ISBN 978-3-89771-730-5

Erscheinungsdatum: Dezember 2004
Seiten: 268
Ausstattung: softcover
 
Zur Aktualität tödlich diskursiver Muster.
Was eine Nation zu einer solchen macht, ist seit langem Gegenstand wissenschaftlichen und politischen Streits: Inwieweit Abstammung, gemeinsame Geschichte, gemeinsame kulturelle, rechtliche oder gesellschaftliche Ordnungen, gemeinsame Feinde oder auch nur der manifeste Wunsch nach Zusammengehörigkeit dafür entscheidend sind, darüber gibt es sehr unterschiedliche Auffassungen. In diesem Band wird der Frage nachgegangen, wie mit den Fragmenten der entsprechenden Diskurse gegenwärtig umgegangen wird, um kollektive Bindungen herzustellen oder zu bewahren, die die machtvolle Durchsetzung partikularer Interessen befördern und die Perspektive einer einigen Welt behindern. Das Erschreckende ist – dies zeigen die hier versammelten Beiträge – der Zynismus, mit dem dabei auf diskursive Muster zurückgegriffen wird, die ihre tödliche Brisanz oft genug erwiesen haben und deren moralische Verurteilung deshalb längst zum pädagogischen Allgemeingut an öffentlichen Schulen gehört.

aus dem Inhalt:
Siegfried Jäger / Franz Januschek: Gefühlte Geschichte und Kämpfe um Identität. Einleitung
Gefühlte Nationalität: Intellektuelle Dumpfplaudereien, kühle Rationalitäten oder verbitterte Reaktionen
Heinz Brüggemann: Martin Walsers »Geschichtsgefühl« – Konstruktion
nationaler Homogenität und innerkulturelle Feinderklärung
Alfred Schobert: Endlich ganz normal: Auschwitz und Krieg »sittlich begraben« oder »Lust an der Demokratie« in der »Berliner Republik«
András Kovács: Nato-Beitritt und nationale Identität. Die Beispiele
Österreich und Ungarn
Franz Januschek: In der Schwebe: Kosovaren zwischen Freiheit und
Unabhängigkeit, Europa und nationaler Identität
Die Schwierigkeit, nicht nationalistisch zu sein:
Wir und die Fremden, wir und die Juden

Björn Carius: Im »berechtigten Eigeninteresse«. Die Konstruktion
nationaler Identität
Heiko Kauffmann: »Zuflucht gesucht – den Tod gefunden« – Fragen
an die deutsche Flüchtlingspolitik
Siegfried Jäger / Margarete Jäger: Die Nahost-Berichterstattung zur Zweiten Intifada in deutschen Printmedien
Barbara Fried: Presse-Reaktionen auf die Studie des DISS »Medienbild Israel. Zwischen Solidarität und Antisemitismus«
Auch heute noch: Der äußere Feind schafft die Nation
- und dann verselbständigt sich das Militär als Prinzip

Jürgen Link: Risikoanalytische Überlegungen zur politisch-militärischen Globalisierung im Zeichen des Terrors
Annelie Buntenbach: Globalisierung und neue Kriege
Christoph Weller: Die Aktualisierung kollektiver Identitäten
bei der Deutung der Terroranschläge am 11. September 2001
Medien: Gegendiskurse und Wider-Sprüche
Xavier Giró: Konfliktdiskurse in den Medien und Möglichkeiten
der Wissenschaft, auf diese einzuwirken
Clemens Knobloch: Populisten sind immer die andern

Die Autorinnen


Prof. Dr. Heinz Brüggemann, Professor für Neuere deutsche Literatur und Theorie der Literatur an der Universität Hannover. Arbeitsschwerpunkte: Literatur- und Kulturgeschichte der Wahrnehmung (Raum/Bild/Medien), Intermedialität, Literatur der deutschen Romantik, Ästhetische Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts

Annelie Buntenbach, Setzerin, 1994-2002 MdB (Bündnis 90/Die Grünen), ab 2002 Abteilungsleiterin Sozialpolitik beim Bundesvorstand der IG Bauen-Agrar-Umwelt
Björn Carius, M.A., Germanist, Arbeitsschwerpunkte: diskursive Gruppenkonstitution, Verhältnis zwischen Ideologiekritik und kritischer Diskursanalyse
Barbara Fried, Dipl. Psychologin, Wissenschaftliche Mitarbeiterin des American Jewish Committee in Berlin, Arbeitschwerpunkte: Antisemitismus und Geschichtspolitik
Dr. Xavier Giró, Dozent für politischen Journalismus an der Universität Autonòma de Barcelona, Arbeitsschwerpunkte: Medien und Nationalismus, Immigration, Krieg, Frieden und Konflikte
Dr. Margarete Jäger, Sprachwissenschaftlerin und Dipl. Oec., Lehrbeauftragte an der Universität Oldenburg, stellvertretende Leiterin und Mitarbeiterin des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung, Arbeitsschwerpunkte: Diskursanalysen zu Rechtsextremismus, Rassismus und Krieg
Prof. Dr. Siegfried Jäger, Sprach- und Kulturwissenschaftler an der Universität Duisburg-Essen, Leiter des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung, Arbeitsschwerpunkte: Diskurstheorie, Diskursanalyse, Rechtsextremismus, Rassismus, Militarismus, Biopolitik
Prof. Dr. Franz Januschek, apl. Prof. an der Universität Oldenburg, lehrt zurzeit an der TU Braunschweig, Leiter der Sprach- und Kommunikationsberatung „transcribt“ in Oldenburg, Arbeitsschwerpunkte: politische Diskursanalyse
Heiko Kauffmann, Pädagoge und Sozialwissenschaftler, Mitbegründer und Vorstandsmitglied von PRO ASYL und sein Sprecher von 1994 bis 2002, Träger des Aachener Friedenspreises 2001, Träger des Deutschen Kinderrechtspreises „Blauer Elefant“ 2001, Arbeitsschwerpunkte: Friedens- und Asylpolitik
Prof. Dr. Clemens Knobloch, Sprachwissenschaftler an der Universität Siegen, Arbeitsschwerpunkte: politische Kommunikation
PD. Dr. hab. András Kovács, Professor an der Central European University, Budapest, Nationalism Studies Program / Jewish Studies Program, Senoir researcher im Institute for Ethnic and Minority Research at the Hungarian Academy of Sciences, Arbeitsschwerpunkte: Jüdische Identität und Antisemitismus im Nachkriegs-Ungarn, Erinnerung und Indentität
Prof. Dr. Jürgen Link, Literatur- und Kulturwissenschaftler an der Universität Dortmund, Arbeitsschwerpunkte: Diskurstheorie und Diskursanalyse, Normalismustheorie und -forschung
Alfred Schobert, Mitarbeiter am Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung und freier Journalist, Arbeitsschwerpunkte: Rechtsextremismus, Neo-Konservatismus, Antisemitismus
Dr. Christoph Weller, Politologe und Friedensforscher, Mitarbeiter am Institut für Entwicklung und Frieden (INEF) der Universität Duisburg-Essen. Arbeitsschwerpunkte: Friedenstheorie, Außenpolitik-Forschung, Analyse massenmedialer Berichterstattung, konstruktivistische Theorieansätze
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