Gebrauchsanleitungen für die Vergangenheit (Enzo Traverso)

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"Gebrauchsanleitungen für die Vergangenheit (Enzo Traverso)"
Enzo Traverso

Gebrauchsanleitungen für die Vergangenheit

Geschichte, Erinnerung, Politik

Herausgegeben von der jour fixe initiative berlin; Aus dem Französischen von Elfriede Müller

ISBN 978-3-89771-470-0

Erscheinungsdatum: Juli 2007
Seiten: 112
Ausstattung: softcover
 
Herausgegeben von der jour fixe initiative berlin
Kulturindustrie, Museen, Gedenktage und Lehrprogramme tragen dazu bei, aus der Erinnerung an die Vergangenheit eine Art ziviler Religion unserer Gesellschaften werden zu lassen. Diese Religion erfüllt häufig eine apologetische Funktion: die Erinnerung an die Totalitarismen zu erhalten, um die liberale Ordnung zu rechtfertigen, die besetzten Gebiete zu legitimieren, um einen neuen Holocaust zu verhindern, in den Irak einzumarschieren, um München nicht zu wiederholen ...
Aber es gibt auch andere Wege der Erinnerung, diskreter, manchmal unterirdisch, entschieden kritisch, die den roten Faden der Erfahrungen von Gleichheit, Utopie und der Revolte gegen Herrschaft übermitteln.
Mit einem Jahrhundert der Barbarei konfrontiert, fordert die Erinnerung ihre Rechte auf die Vergangenheit. Diese Erinnerung hat eine intellektuelle Debatte hervorgerufen, deren Linien Enzo Traverso in seinem Buch rekonstruiert: von Halbwachs zu Ricoeur, von Benjamin zu Yerushalmi. Anhand zahlreicher Beispiele aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts – Faschismen, Shoah, Kolonialismus – erläutert der Text die Verbindungen zwischen den verschiedenen Segmenten der kollektiven Erinnerung, der Geschichtsschreibung und der Erinnerungspolitiken.

Leseprobe
Die „Erinnerung“ wird oft als Synonym von Geschichte verwendet und hat die Neigung, Geschichte zu absorbieren, indem sie selbst zu einer Art metahistorischer Kategorie mutiert. Die Erinnerung fasst die Vergangenheit in einem viel großmaschigeren Netz, als es die traditionellerweise „Geschichtswissenschaft“ genannte Disziplin vermag, und sie verknüpft die Vergangenheit mit einer viel größeren Dosis an Subjektivität des „Erlebten“. Kurz, die Erinnerung erscheint als eine weniger trockene und „menschlichere“ Geschichtswissenschaft.
(...) Dieses Buch untersucht die Beziehungen zwischen Geschichte und Erinnerung und analysiert bestimmte Aspekte des öffentlichen Gebrauchs der Vergangenheit. Das Material für ein derartiges Unterfangen ist unerschöpflich. Ich stütze mich auf einige bekannte Themen, über die ich in den letzten Jahren gearbeitet habe.

Weiter Informationen

Für eine Geschichte der Überlebenden. Rezensions von Bernhard Jensen in: Sozialwissenschaftliche Literatur Rundschau 56 (2008), S. 117 - 119.

Sammelrezension h-net.org

Das Frankreich der Reaktion. Von August Lindler auf antifa.sfa.
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